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Das Lostorfer Gemeindemagazin

S’RÖSLI VOM DOTTEBÄRG ISCH I DE FERIE…

An dieser Stelle eine Gastkolumne von Thomas Maritz – Redaktion 3Rosenblatt, erschienen in der NOZ vom 15. Mai 2019

LEBEN IN DER «GROSSSTADT»

Ich bin ein Dorfkind. Punkt. Geboren und aufgewachsen in Lostorf und seit vielen Jahren wieder dort ansässig, lebte ich nur für kurze Zeit mal in einer «grossen» Stadt: nämlich in Olten… Gut, das ist jetztz nicht gerade Zürich oder gar New York, aber zumindest wohnte ich in dieser Zeit mitten im «Kuchen» von Olten, nämlich in einer WG mit Kollegen oberhalb der Terminus Clubs. Anfang der 2000er-Jahre ging dort noch richtig die Post ab, mit Menschenmassen, welche sich bei einer «Saturday Night Fever Party» bis fast zur Bahnhofbrücke stauten. Diese WG befand sich im obersten Stock, mit einer riesigen Dachterasse und war schon ziemlich schick. Im Sommer hatten wir gar einen Pool aufgebaut (so jetzt weiss auch unser Vermieter Rolf Bescheid, es waren ja nur 6’000 Liter Wasser im Einsatz…). Offenbar existiert nach einigen Unterbrüchen bis heute eine WG dort und ich kann mit etwas Stolz sagen: Wir haben diese legendäre WG sozusagen gegründet. Wenn ich mit jemandem aus Olten über meine Zeit in der WG spreche, habe ich schon oft gehört: «Was, Du hast in DIESER WG gewohnt!? Wow!» Der Wow-Effekt hielt sich am Sonntagmorgen jeweils in Grenzen, wenn ich die Treppe von unserer Wohnung runterging (welche identisch mit der Terminus Treppe war) und über diverse Samstagnachtüberbleibsel klettern musste. Der Wow-Effekt war auch nicht so toll, wenn man nach einem Arbeitstag am Freitagabend nach Hause wollte und der Türsteher einen (nachdem man sich durch die Menschenmasse gekämpft hatte) fragte: «Hast Du Stempel?» Natürlich hatte ich keinen Stempel, aber ein kurzes klimpern mit dem Hausschlüssel reichte. Selbstverständlich gingen wir dann, nachdem die Jacke in der Wohnung deponiert wurde, trotzdem noch gratis in den Club rein (so, jetzt weiss auch Kayhan vom Terminus Bescheid…).

Inzwischen sind ein paar Jahre vergangen und ich schätze die Ruhe im Dorf immer noch sehr – keine unliebsamen Überraschungen auf der Treppe am Sonntagmorgen, das Auto ist nicht zugeparkt, wenn ich dringend wo hin muss, und vor allem: Die einzige Ruhestörung mitten in der Nacht kommt nicht von DJ Antoine, welcher im Untergeschoss auflegt, sondern eher aus dem Kinderzimmer…

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