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Das Lostorfer Gemeindemagazin
Lostorfer Wald

Wie geht es dem Lostorfer Wald?

Die Gemeinde Lostorf umfasst eine Fläche von 1327 Hektaren wovon 650 Hektaren bestockt, also mit Wald bedeckt, sind. Dies entspricht einem Anteil von knapp 49%. Der grösste Teil dieses Waldes gehört der Bürgergemeinde, nämlich rund 433 Hektaren. Weitere 65 Hektaren gehören dem Kanton und 149 Hektaren sind in Privat­besitz.

Die Wälder der Bürgergemeinde und des Staatswaldes werden nun seit ziemlich genau 20 Jahren durch den «Forstbetrieb Unterer Hauenstein» betreut. Dieser Forstbetrieb, welcher seit 2016 als Zweckverband organisiert ist, betreut die Wälder der Bürgergemeinden Hauenstein-Ifenthal, Trimbach, Olten, Winznau, Wisen und eben auch Lostorf. Im Auftrag des Kantons Solothurn nimmt der Forstbetrieb auch die hoheitlichen Aufgaben im Privatwald war. Der Forstbetrieb ist also für eine Gesamtwaldfläche von rund 2300 Hektaren zuständig wobei rund 1800 Hektaren direkt durch den Forstbetrieb Unterer Hauenstein bewirtschaftet werden. Auf dieser Fläche wachsen jährlich rund 11’000 m3 Holz nach. Diese Menge wird zurzeit in etwa auch genutzt. 

Wie der gesamte Wald kämpft auch unser Wald mit den Auswirkungen der Klimaveränderung. Viele einheimische Baumarten haben Mühe mit dem Anstieg der jährlichen Durchschnittstemperaturen. Namentlich die Buche, welche mit über 60% Anteil die dominierende Baumart in den Lostorfer Wäldern ist, kämpft mit den hohen Temperaturen und dem zunehmenden Wassermangel im Sommer. Aufgrund dieser Stresssituation sterben oft einzelne Äste bis ganze Kronenteile ab und der jährliche Zuwachs wird vor allem bei alten Bäumen sehr klein. Ebenso schlecht mit Trockenheit und Hitze kommt die Fichte, auch Rottanne genannt, zurecht. Sie wird zudem ein leichtes Opfer der Borkenkäfer, welche aufgrund des Wassermangels der Bäume leichtes Spiel haben und sich rasend schnell vermehren. Dadurch können grosse Waldgebiete innert kurzer Zeit zerstört werden, was enorme finanzielle Verluste für die Waldbesitzer mit sich bringt, da diese Bäume oft nicht einmal mehr die Hälfte des normalen Ertrages bringen. Wir sind bemüht, diese Ausbreitung des Borkenkäfers durch rasches Fällen und Abführen der Bäume zu bekämpfen. Tatsache ist aber, dass die Fichte bei uns in Zukunft nur noch eine Nebenrolle spielen wird. Andere Baumarten, welche besser mit mehr Wärme und weniger Wasser im Sommer umgehen können, werden in Zukunft die Wälder in unserer Region prägen. Zu diesen Baumarten gehört sicherlich die Eiche, bei den Nadelhölzern die Douglasie, die Lärche und weitere Baumarten, wir zum Beispiel der Baumhasel oder die Edelkastanie.

Wie man aus dem Vergleich der Luftbilder ersehen kann, hat sich das Bild des Buerwaldes von oben betrachtet für Waldverhältnisse rasend schnell verändert. War im Jahr 2002 der Wald noch geschlossen und mit sehr vielen Fichten bestockt, wurde dieses Bild durch den Trockensommer 2003, Waldbrände, Borkenkäferkalamitäten und den Sturm Burglind nachhaltig verändert. Heute ist der Buerwald mit einer Vielzahl von Baumarten bestockt und es finden sich nur noch wenige alte Bäume. Fichten werden keine mehr gepflanzt, die vorhandenen jungen Fichten sind zu 100% Naturverjüngung.

Die Herausforderungen an den Wald sind gewaltig. Neben den erwähnten Auswirkungen durch die Erderwärmung haben andere Baumarten mit der Globalisierung unserer Welt zu kämpfen, indem sie von neu eigeschleppten Krankheiten befallen werden, gegen welche sie keine Resistenzen haben. Dazu gehört die Esche, welche in Europa von einem aus Asien eingeschleppten Pilz befallen wird. Dieser Pilz führt dazu, dass diese wichtige Baumart bei uns praktisch ausfällt. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Wälder als Mischwälder mit möglichst vielen Baumarten aufbauen, welche die Herausforderung der Zukunft meistern. Wir wissen alle, dass Bäume CO2 binden und so der Erderwärmung entgegenwirken. Dies tun aber nur Wälder, welche genügend Zuwachs haben. Wichtig ist also, dass wir unsere Wälder bewirtschaften und mit dem Rohstoff Holz einerseits extrem CO2-intensive Baustoffe, wie zum Beispiel Beton, teilweise ersetzten und anderseits mit dem Holz, welches sich nicht als Baustoff eignet, fossile Energieträger wie Gas und Öl ersetzen. Dies ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern eben auch ökonomisch, weil das Geld dafür in unserer Region bleibt. Die Einwohnergemeinde handelt in diesem Sinne heute schon vorbildlich, indem sie Ihre Gebäude zum Teil mit Holzschnitzeln beheizt. Seit kurzem wird zudem durch einen Wärmeverbund ab dem Bildungszentrum der Suissetec die Kreisschule mit Hackschnitzeln beheizt.

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